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Netzwerken auf Clubhouse: unsere Erfahrungen

Sie ist seit Wochen im Gespräch und fehlt derzeit auch in fast keinem LinkedIn-Newsfeed: die App Clubhouse. Mit einer Mischung aus Podcast und sozialem Netzwerk vereint Clubhouse zwei große Trends der digitalen Mediennutzung. Und das schlägt sich auch in den Downloadzahlen nieder. Obwohl die App aktuell nur auf Mobiltelefonen der Marke Apple funktioniert, hält sie seit mehr als zwei Wochen den unangefochtenen Platz 1 der deutschen Downloadcharts. (Quelle: chip.de, abgerufen am 29.1.) Inwieweit Clubhouse Potential hat sich dauerhaft zu etablieren und ob es zum beruflichen Netzwerken geeignet ist, gehen wir in diesem Artikel nach.

Clubhouse, was ist das, wo kommt es her und vor allem, was kann es?

Clubhouse ist eine Social-Media-App, auf der man sich mit anderen Menschen vernetzen und austauschen kann. Im Gegensatz zu den allbekannten Social Media Plattformen, wie Facebook und Co., funktioniert dies allerdings nur über Audio. Richtig gelesen! Man tauscht sich lediglich über Tonspur aus. Das kann man sich quasi so vorstellen wie ein öffentliches Telefonat oder einen Live Podcast. User können virtuelle Räume zu den unterschiedlichsten Themen eröffnen und sich darin mit anderen austauschen. Man hat sowohl die Möglichkeit öffentliche , als auch private – also nur für geladene Gäste – Räume zu eröffnen. Als ModeratorIn eines solchen Raumes kann man Co-ModeratorInnen zu sich holen, managed Mikrophonfreigaben und die Bühne, also alle SprecherInnen. Die Audience, also alle Personen, die gerade live zuhören, hat prinzipiell nur die Möglichkeit zu Wort zu kommen, wenn sie von einem der ModeratorInnen dazu eingeladen oder bestätigt wird. Möchte man sich aktiv an einem Thema beteiligen, kann man durch die Funktion „Hand heben“ auf sich aufmerksam machen.

Um Zugang zu der Clubhouse-Anwendung zu bekommen, muss man von einer bereits bestätigten Person eingeladen (also ebenfalls bestätigt) werden. Zudem funktioniert die App, wie bereits erwähnt, derzeit nur auf iPhones (iOs Betriebssystem).

Im Club der Privilegierten: Erste Gehversuche

Wir hatten das Glück relativ rasch eine Einladung zu Clubhouse zu ergattern. So ging es zunächst einmal an’s zurechtfinden auf der Plattform. Zugegeben, recht viel gibt’s da nicht zu entdecken: ein paar wenige Kerneinstellungen, eine super einfach gehaltene Eingabemaske für ein persönliches Profil, die Möglichkeit „Räume“ zu eröffnen oder mit Kontakten zu tratschen. Audio only, versteht sich!

Es gibt (zumindest aktuell) keine Möglichkeit der Bild- oder Datenübertragung. Ebenso ist es derzeit (noch) nicht möglich über private Nachrichten miteinander zu kommunizieren.

Gemeinsam mit Ursula della Schiava-Winkler (Arbeit Anders) und Philip Hoffmann (Personal Growth Base) haben wir uns bereits als ModeratorInnen versucht und zum Online-Austausch eingeladen.

In unserem „Skillsharing: erweitere dein berufliches Netzwerk“ haben wir unsere Bühne freigegeben für UnternehmerInnen. Diese konnten sich und ihr Business kurz vorstellen und uns auch erzählen nach wen oder was sie gerade suchen (Business-/Kooperationspartner, Dienstleistungen, Personal, Skills, usw.).

Unsere Erkenntnisse:

  • Clubhouse scheint sehr unverbindlich und spontan zu funktionieren. Bereits bei unserem ersten Termin konnten wir über 35 ZuhörerInnen für uns gewinnen und das ganz ohne größere Promotion oder Ankündigung unseres Termins. Man klinkt sich gerne spontan ein, wenn es gerade passt, schaltet auch gern kurz wieder aus um sich eventuell später wieder dazuzuklinken. Großes Plus: niemand muss dabei top gestylt sein und auch das aktuelle Umfeld spielt keine große Rolle: So muss weder ein Greenscreen aufgebaut werden, noch ein fesches Hintergrundbild installiert werden. (Vergleich zu Zoom oder Skype) Lediglich ein möglichst stilles Umfeld ist wünschenswert.
  • Mit Kontakten kann man sich relativ einfach verbinden, in dem man den gewünschten Personen, wie auch auf anderen gängigen Social Plattformen Usus, folgt. Allerdings ist es momentan noch eher umständlich, dass man diese dann nicht direkt auf Clubhouse kontaktieren kann. Zumindest schriftlich geht das (noch) nicht. Man muss den – in unseren Augen – komplizierteren Weg über das verknüpfte Twitter oder Instagramprofil gehen ODER die Person auf LinkedIn oder Xing suchen und kontaktieren. Hier besteht definitiv noch Verbesserungsbedarf.
  • In den letzten Tagen hat sich ein neuer Trend etabliert: stille Vernetzungsgruppen zu den unterschiedlichen Branchen. Darin trifft man sich ohne Tonspur um Profile durchzuklicken und um sich gegebenenfalls zu vernetzen. Gesprochen oder moderiert wird hier nicht. Unser Fazit: 20 Minuten in einer dieser Gruppen und es hat uns sozusagen wenig bis nichts gebracht… Wer also seine Reichweite auf Clubhouse aufbauen oder sein Netzwerk vergrößern möchte, dem raten wir eher moderierte Räume zu besuchen und sich dort selbst zu Wort zu melden oder selbst Räume zu spannenden Themen zu eröffnen.

Gekommen um zu bleiben?

Wurde die neue Social-Media-App in den letzten Wochen sehr gefeiert, so hagelte es auch einiges an Kritik. Neben datenschutzrechtlichen Bedenken (Zugriff auf das Adressbuch des Telefons) könnte auch einer der spannendsten Aspekte der App gleichzeitig einer der problematischsten sein, denn jeder User kann zu jedem beliebigen Thema sprechen. Das Verbreiten von Fakenews oder Unwahrheiten und das Halten von Hassreden lassen sich auf Clubhouse nur schwer beweisen. Gesprochenes Wort kann man leider nicht screenshoten und Aufnahmen mitschneiden ist prinzipiell nicht erlaubt.

Nichtsdestotrotz sind wir uns sicher, dass wenn man es schafft Datenlücken/-zugriff und Co. geregelt zu bekommen und die Usability weiter verbessert die Plattform großes Potential hat und uns sicherlich noch länger erhalten bleiben wird.

Was meint ihr dazu? Hype oder langfristiges Potenzial?

 

 

Unser nächster Clubhouse-Talk findet übrigens am 22.2. von 18 bis 19 Uhr statt.

Skillsharing: erweitere dein berufliches Netzwerk

 

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